Paso Doble
Der Paso Doble ist ein Gesellschafts- und Turniertanz im 2/4-Takt (ursprünglich auch 3/4- und 3/8-Takt) und wird mit einem Tempo von 60 - 62 Takten pro Minute getanzt.
Der Paso Doble (Doppelschritt) ist ein einfacher spanischer/südfranzösischer Paartanz mit einem einfachen Schrittmaterial auf Marschmusik. In stilisierter Form verbreitete sich dieser, auch in Lateinamerika anzutreffende Volkstanz, nach 1910 in anderen europäischen Ländern. Die Musik ist aus Elementen des Fandango und des Flamenco angereichert. Der Flamenco-Stil bildete sich im 19. Jahrhundert heraus. Aufgrund seiner Ausdruckskraft, die mit der des amerikanischen Blues zu vergleichen ist, wird er auch als weißer Blues bezeichnet. Der Tanz wurde in Paris in den zwanziger Jahren choreografiert, daher die französischen Figurennamen. Heute ist der Paso Doble in Mitteleuropa in den Hintergrund gedrängt worden. Er ist zwar seit 1945 Turniertanz, ist jedoch in der Öffentlichkeit eher dürftig vertreten. Es gibt auch nur wenige Musikgruppen, die ihn im Repertoire haben.
Der Paso Doble ist eine Ausnahme unter den Lateinamerikanischen Tänzen. Dies zeigt sich in Haltung, Schritten und der durchgängigen Phrasierung der Figuren. Schrittvorbereitende Hüftbewegung wie bei Rumba und ChaChaCha entfallen, raumgreifende Schritte werden mit der Ferse angesetzt. Die Haltung des Herrn stellt den Matador mit seiner Capa dar: Bogen des Rückens, feste Spannung in den gerundeten Armen. Ein Körperkontakt zur Dame findet selten statt.
Die Phrasierung der Musik des Paso Doble ist durch die Choreographie widerzuspiegeln. An zwei Stellen der Musik, den Höhepunkten, wird eine statische Pose eingenommen.